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Sonntag, 21. August 2022

Playlist #352 vom 28.08.2022 - LISA GERRARD Special

Als weibliche Hälfte des Duos Dead Can Dance verzaubert Lisa Gerrard mit ihrem ätherischen, sakral anmutenden Gesang seit den frühen 1980ern vor allem die Wave- und Gothic-Szene, doch hat sie mit ihrer Musik schon immer Grenzen zwischen verschiedenen musikalischen Ausdrucksformen und ihrem jeweils spezifischen Publikum überwunden. Seit ihrem 1995 veröffentlichten Solo-Debüt „The Mirror Pool“ hat Lisa Gerrard nicht nur weiter mit Brendan Perry an Dead Can Dance gearbeitet, sondern in unterschiedlichsten Konstellationen Soundtracks und eigene Werke produziert. Zusammen mit Marcello De Francisci ist nun das Album „Exodus“ erschienen. 
Die am 12. April 1961 in Melbourne geborene Lisa Gerrard spielte 1980 zunächst in den australischen Post-Punk-Bands Microfilm und Junk Logic, bevor sie bereits ein Jahr später mit „Mosaic“ ihren ersten Titel als Solo-Künstlerin veröffentlichte. 1981 gründete sie zusammen mit Brendan Perry Dead Can Dance, die sich über die Dark-Wave- und Gothic-Szene hinaus mit ihrer unvergleichlichen Symbiose aus mittelalterlichen Sakralklängen, barockem Bombast, neoklassizistischen Harmonien, Elementen der mittel- und fernöstlichen Musikkultur, aber auch aus dem modernen Folk- und Pop-Repertoire begeisterten und so herausragende Alben wie „Within The Realm Of A Dying Sun“ (1987), „The Serpent's Egg“ (1988), „Aion“ (1990) und „Into The Labyrinth“ (1993) veröffentlichten. 
Dead Can Dance steuerten zwischenzeitlich den Soundtrack zu Agustí Villarongas Fantasy- und Sci-Fi-Drama „El Niño de la Luna“ bei, in dem Gerrard eine der Hauptrollen verkörperte. Als einen großen Einfluss auf ihre musikalische Sprache, die sich in einer betörenden Pseudosprache äußert, benennt die Sängerin und Komponistin ihre Kindheit in Melbourne, wo sie in der Nachbarschaft von griechischen, türkischen und irischen Melodien umgeben war. 
Nach der 1994 absolvierten Dead-Can-Dance-Tour „Toward the Within“ wollte Brendan Perry einige Jahre an seinem ersten Solo-Album arbeiten, was wiederum Lisa Gerrard die Möglichkeit eröffnete, ihrerseits einen langgehegten Traum zu verwirklichen. In all den Jahren mit Dead Can Dance sind natürlich auch immer wieder Songs entstanden, die nicht im Kontext der Band umgesetzt werden konnten. Einen Teil der Songs ihres 1995 veröffentlichten Debütalbums „The Mirror Pool“ wurden mit dem Victorian Philharmonic Orchestra in Melbourne aufgenommen, wobei Gerrards Mann John Bonnar als Arrangeur und Dirigent fungierte. 
„Das, was ich gemacht habe, ist nur eine Weiterentwicklung der Arbeit, die ich mit Brendan vollbracht habe“, erklärte mir die Künstlerin im Interview. „Das, was ich mit Brendan nur zur Hälfte realisieren konnte, kam auf meinem Solo-Album zu einem glücklichen Abschluss.“ 
Für Gerrard war es ein enormer Unterschied zu der Arbeit mit Dead Can Dance, da es ihr schwer fiel, dabei nicht die Objektivität zu verlieren. 
„Wenn man allein an etwas arbeitet, fehlt diese Perspektive. Man ist mit sich selbst im Streit. Einige der Argumente, die damit einhergehen, sind wirklich bizarr. Da muss man durch, um zu den essentiellen Dingen zu gelangen, die dein Werk wertvoll machen“, meinte die Ausnahme-Künstlerin. „,The Mirror Pool‘ ist eine Dokumentation von Arbeiten, an die ich keine anderen Hände lassen wollte. Brendan hat diese Stücke also nie gehört. Ich wollte etwas machen, über das ich mit niemandem reden musste, etwas, das von niemandem kritisiert wurde. Es ist also nicht so gewesen, wie viele Leute geschrieben haben, dass die Songs von Dead Can Dance verworfen wurden. Es war eine Sache, die ich für mich selbst tun wollte, dass ich Stücke ganz allein kreieren wollte. Ich hatte nie vor, sie Brendan vorzuspielen. Das waren meine privaten Stücke.“ 
Nachdem Lisa Gerrard und Brendan Perry mit Dead Can Dance über Jahre hinweg eine so fruchtbare musikalische Verbindung eingegangen sind, mochte man sich eigentlich kaum vorstellen, dass Lisa - immer auf der Suche, das abstrakte Absolute in der Musik zu finden - eine ähnliche Konstellation auch mit einem anderen Musiker erreichen könnte. Umso erstaunlicher mutet daher das Ergebnis ihrer Zusammenarbeit mit Pieter Bourke an, der bislang eher mit elektronischen Projekten wie Eden, Snog, This Digital Ocean und vor allem seit einigen Jahren mit dem innovativen Ethno-Ambient-Projekt Soma auf sich aufmerksam gemacht hat. Bourke steuerte bei einigen Songs auf „The Mirror Pool“ bereits Vocals und Instrumente wie Derabukkas, Bass Tablas und Camel Drums bei. 
Mit „Duality“ haben die beiden Ausnahmemusiker 1998 allerdings ein Album geschaffen, das weit homogener ist als die Alben der Projekte, an denen Lisa und Pieter bislang gearbeitet haben. „Duality“ ist ein recht leichtfüßig klingendes, überwiegend auf Percussions, Streichern, Synthesizern, Samples und natürlich Lisas einfühlsam-eindringlichen Gesang basierendes Werk geworden, das wie aus einem Guss wirkt und äußerst melodiös und intensiv gelungen ist. In einer ähnlich privaten Atmosphäre, nämlich in Lisas Heimstudio und allein mit Pieter Bourke als weiteren beteiligten Musiker, entstand auch „Duality“. Natürlich hat sich diese Zusammenarbeit nicht von einem Tag auf den anderen ergeben. Da beide Musiker in Melbourne leben, war es allerdings recht einfach, sich über die Jahre hinweg näher kennen zu lernen, vor allem seit Pieter Bourke bei Lisas Solo-Debüt, der anschließenden Tour und auch bei der Dead-Can-Dance-Tour zum 96er „Spiritchaser“-Album einige Percussioneinsätze beisteuerte. 
„Dieses Projekt war für mich wirklich befreiend“, meint Lisa gut aufgelegt. „Seit dem wir begannen, an den Interludes zu arbeiten, habe ich realisiert, dass etwas ganz besonderes in Gange war. Während der verschiedenen Produktionsstufen wurde die Musik an einen Ort gebracht, der allein von unserer Imagination und vollkommener Unmittelbarkeit geprägt wurde. Das war ein interessanter Teil des Prozesses, da ich plötzlich realisierte, dass die Fertigkeiten, die wir beide in das Projekt einbringen konnten, zu einer Einheit verschmelzen und etwas wirklich Großartiges kreieren konnten. Als wir an diesem Punkt angelangt waren, entschieden wir uns, nicht viele Worte darüber zu verlieren, sondern einfach unsere Positionen und unser Gleichgewicht zu finden und festzustellen, was wir machen können. Wenn man einen Schaffensprozess durchmacht, durchforstet man normalerweise den 20-jährigen Erfahrungsschatz, der sich angehäuft hat, aber hier verlief alles so flüssig.“ 
Insofern fällt es bei „Duality“ auch schwer herauszufinden, wer für welchen Part in der Musik verantwortlich gewesen sein könnte, weil zum einen die Gesamtstruktur des Albums ungewöhnlich homogen, kompakt und dadurch äußerst intensiv konstruiert worden ist, zum anderen weil die Arrangements sowohl der Instrumente als auch Lisas Gesang so harmonisch ineinander verflochten sind. Dagegen kann man bei Dead Can Dance meist sehr schnell ausmachen, für welche Stücke Brendan und für welche Lisa verantwortlich gewesen ist. Daher findet Lisa es stets etwas merkwürdig, wenn man Parallelen zwischen „Duality“ und Dead Can Dance zieht. 
„Die Leute sprechen mich immer auf die Ähnlichkeit mit Dead Can Dance an, aber ich kann sie nicht erkennen. Ich finde, das Projekt ist einfach einzigartig“, sagte sie entschlossen. „Die Essenz und die Realität, die wir mit der Musik kreiert haben, ist so kraftvoll, dass ich weder meine noch Pieters Identität darin wiederfinden kann und Pieter kann es ebenso wenig. Es scheint, ein eigenes Leben angenommen zu haben. Aber das trifft auch auf unsere Arbeitsweise zu. Statt einem Pfad zu folgen, der offensichtlich war, transformierten wir nur das, was ohnehin vorhanden war und was die Stränge unserer Arbeit wurden. Das Werk an sich ist ja ziemlich einfach, aber die ewige Essenz des Albums ist unglaublich kraftvoll. Mit ,Duality‘ wollten wir das Zusammentreffen von zwei kreativen Visionen beschreiben, das Zusammentreffen von zwei wachsenden Lebewesen, um etwas aufzudecken, das sie zu einer Intimität führt, die sie sonst vielleicht nie antreffen würden“, erklärte Lisa die Bedeutung des Albumtitels. 
Kurz nach Beendigung der Aufnahmen zu „Duality“ erhielten Lisa und Pieter die Anfrage der italienischen Regisseurin Ivana Massetti, für ihren Film „Nadro“ die Musik zu komponieren, was die beiden dankend annahmen. 
„Es gibt so viele Dinge, an denen wir beteiligt sind“, meinte Lisa dazu. „Bei diesem Projekt haben wir uns wirklich geöffnet für neue Ideen. Wir wollen alles Mögliche probieren. Wir haben keinen so engen Horizont, wohin wir uns bewegen wollen. Das ist der Luxus, den wir besitzen, den Wunsch, alles in der Musik auszuprobieren und Orte zu erforschen, an denen wir nie zuvor gewesen sind.“ 
2004 legte mit „Immortal Memory“ legte Lisa ihr drittes Album vor, das ungewöhnlich ruhig ausgefallen und in Zusammenarbeit mit dem irischen Komponisten Patrick Cassidy entstanden ist. Sanfte und elegische, manchmal fast einschläfernd und eher untermalend wirkende, hintergründig eingesetzte Streicher sind bis auf ganz wenige Ausnahmen die einzige Instrumentierung, die der Hörer gewahr wird. In der Mitte des Albums sorgen bei „Sailing To Byzantium“ verhaltene Percussions für einen aufrüttelnden Effekt, das abschließende neunminütige „Psallit In Aure Dei“ verstärkt mit seinen Orgelklängen den sakralen Charakter, den das Album überwiegend ausstrahlt – darüber hinaus ist es allein Lisas melancholische, mal irisch, mal aramäisch singende, dann wieder intuitiv lautmalerisch agierende Stimme, die „Immortal Memory“ prägt. 
Doch auch wenn manchmal der Eindruck entsteht, dass Lisas Stimme mit dem Orchester verschmilzt, wehrt sie sich doch dagegen, ihre Stimme als Instrument, als Teil des Orchesters zu sehen. 
„Nein, ich betrachte sie nie, aber wirklich niemals als eine akademische Sache, sie ist persönlicher und sehr privater Natur“, betonte Lisa im Interview. „Es ist eine private Welt, zu der ich genug Vertrauen habe, sie jetzt teilen zu können. Seit ich ein kleines Mädchen war, frustrierte es mich, nicht in der Lage zu sein, das auszudrücken, was ich fühlte. Ich denke, viele Kinder erleben dies, wenn man sie demonstrierend und leidenschaftlich sich entfalten und die Dinge tun sieht, die sie tun, weil sie sich mit Worten nicht ausdrücken können.“ 
Mit Patrick Cassidy hat sie anschließend auch verstärkt an Soundtracks geschrieben. Beide haben bereits eng mit Hans Zimmer gearbeitet, sie bei „Gladiator“, „Tränen der Sonne“, „Black Hawk Down“ und „Mission: Impossible 2“, er bei „Hannibal“ und „An Everlasting Peace“. Es folgten die TV-Mini-Serie „Salem’s Lot“ nach Stephen Kings Vampir-Bestseller „Brennen muss Salem“, „One Perfect Day“, ein Film über die heutige Rave- und DJ-Kultur, bei dem Lisa mit Orbital und David Hobson zusammenarbeitete. 
Zwar hat sie auch schon 1999 an größeren Hollywood-Filmen wie „Der 13. Krieger“ (der von Graeme Revell mit ihrer Beteiligung komponierte Soundtrack wurde allerdings durch die Arbeit von Jerry Goldsmith ersetzt) und Michael Manns „The Insider“ mitgewirkt, doch der große Durchbruch kam 2000 durch die Zusammenarbeit mit Hans Zimmer an Ridley Scotts Blockbuster-Erfolg „Gladiator“. Fortan war sie mit einigen Songs auf den Soundtracks zu „Layer Cake“, „Man On Fire“, „Tears Of The Sun“ oder „Salem’s Lot“ zu finden oder komponierte komplette Soundtracks wie „Whale Rider“ (2002), die meisten in Zusammenarbeit mit anderen Komponisten wie Jeff Rona („A Thousand Roads“), James Orr („2:22“, „Secret Bridemaid’s Business“, „West of Sunshine“), Michael Edwards („Ichi“) und zuletzt Marcello De Francisci. 2010 spielten Gerrard und der italienisch-argentinische Komponisten gemeinsam das Album „Departum“ ein, dann die beiden Soundtracks „In/Sight“ und „Oranges and Sunshine“ (beide 2011) sowie „Samsara“ zusammen mit Michael Stearns. Mit „Exaudia“ legen Gerrard und De Francisci nun ihr neues Album vor, das in seiner Entstehung vor allem von der Corona-Epidemie geprägt worden ist. 
„Dieses Album handelt von der Sehnsucht und Distanz zwischen zwei Menschen und stellt eine Einladung zur Heilung und eine Botschaft der Hoffnung dar“, beschreibt De Francisci die Quintessenz von „Exaudia“. „Wir haben während der Feiertage zwischen Melbourne und Los Angeles aus der Ferne zusammengearbeitet und Lisa Gerrards Gesang in meine Session importiert, die ihr Toningenieur Simon Bowley in der Neujahrsnacht 2021 geschickt hatte. Alle Pläne, die ich für diesen Abend zum Feiern hatte, wurden durch die emotionalen Auswirkungen, die Lisas Performance auf mich hatte, zunichte gemacht. Das gesamte Material machte sofort süchtig, weshalb ich bis zum Morgengrauen allein im Studio arbeitete.“ 
„Diese Arbeit entstand aus dem Wunsch heraus, während Covid etwas zusammen zu schreiben“, ergänzt Gerrard. „Es gibt auch den künstlerischen Wunsch, die Gelegenheit zu nutzen, unsere unerfüllten Visionen zu erschließen. Das Album ist sehr physisch in seiner Konstruktion und Sensibilität, es ist ein zutiefst sinnliches Werk, das einen Sinn für eine in Kraft gesetzte Subtilität genießt.“  
 
Filmographie + Diskographie (Auswahl):
1984 – „Dead Can Dance“, als Dead Can Dance 
1985 – „Spleen and Ideal“, als Dead Can Dance 
1987 – „Within the Realm of a Dying Sun“, als Dead Can Dance 
1988 – „The Serpent’s Egge“, als Dead Can Dance 
1989 – „El Niño de la Luna“ (Soundtrack – als Dead Can Dance
1990 – „Aion“, als Dead Can Dance 
1993 – „Into the Labyrinth“, als Dead Can Dance 
1994 – „Towards the Within“, als Dead Can Dance 
1995 – „The Mirror Pool” 
1996 – „Spiritchaser“, als Dead Can Dance 
1998 – „Duality”, mit Pieter Bourke 
1998 – „Nadro“ (Soundtrack) 
1999 – „The 13th Warrior“ (rejected Soundtrack - mit Graeme Revell
1999 – „The Insider“ (Soundtrack - mit Pieter Bourke
2000 – „Gladiator“ (Soundtrack - mit Hans Zimmer
2000 – „Mission: Impossible II“ (Soundtrack - mit Hans Zimmer
2001 – „Ali“ (Soundtrack - mit Pieter Bourke
2002 – „Whale Rider“ (Soundtrack) 
2003 – „Tränen der Sonne“ (Soundtrack - mit Hans Zimmer
2004 – „Salem's Lot” (Soundtrack - mit Patrick Cassidy & Christopher Gordon
2004 – „Man on Fire“ (Soundtrack - mit Harry Gregson-Williams & Hybrid
2004 – „Immortal Memory”, mit Patrick Cassidy 
2004 – „Layer Cake“ (Soundtrack - mit Ilan Eshkeri
2005 – „Ashes and Snow“ (Soundtrack - mit Michael Brook, Patrick Cassidy, David Darling & Jóhann Jóhannsson
2005 – „Constantine“ (rejected Soundtrack) 
2005 – „A Thousand Roads“ (Soundtrack - mit Jeff Rona
2005 – „Fateless“ (Soundtrack - mit Ennio Morricone
2006 – „The Silver Tree” 
2007 – „The Best of Lisa Gerrard“ 
2008 – „Farscape“, mit Klaus Schulze 
2008 – „Rheingold (Live at the Loreley)“, mit Klaus Schulze 
2008 – „Ichi - Die blinde Schwertkämpferin“ (Soundtrack - mit Michael Edwards
2009 – „Balibo“ (Soundtrack) 
2009 – „Black Opal“ 
2009 – „Come Quietly“, mit Klaus Schulze 
2009 – „Dziękuję Bardzo - Vielen Dank“, mit Klaus Schulze 
2010 – „The Trail of Genghis Khan“ (Soundtrack - mit Cye Wood
2010 – „Departum“, mit Marcello De Francisci 
2011 – „Priest“ (Soundtrack - mit Christopher Young
2011 – „In / Sight“ (Soundtrack - mit Marcello De Francisci) 
2011 – „Oranges and Sunshine“ (Soundtrack - mit Marcello De Francisci
2011 – „Samsara“ (Soundtrack - mit Michael Stearns & Marcello De Francisci
2012 – „Anastasis“, als Dead Can Dance 
2013 – „In Concert“, als Dead Can Dance 
2013 – „The Bible“ (Soundtrack - mit Hans Zimmer & Lorne Balfe
2013 – „Diaries of Hope“, mit Zbigniew Preisner & Archie Buchanan 
2013 – „Big in Europe, Vol. 1 – Warsaw“, mit Klaus Schulze 
2014 – „Son of God“ (Soundtrack - mit Hans Zimmer & Lorne Balfe
2014 – „Twilight Kingdom“ 
2014 – „Big in Europe, Vol. 2 – Amsterdam“, mit Klaus Schulz
2015 – „Wyld’s Call – Armello Original Soundtrack“ (Soundtrack - mit Michael Allen
2016 – „Jane Got A Gun“ (Soundtrack - mit Marcello De Francisci
2017 – „2:22“ (Soundtrack - mit James Orr) 
2018 – „Dionysus“, als Dead Can Dance 
2018 – „BooCheeMish“, mit Le Mystère Des Voix Bulgares 
2018 – „Hiraeth“, mit David Kuckhermann 
2019 – „Melodies of My Youth“, mit Zbigniew Preisner & Dominik Wani
2019 – „Secret Bridemaid’s Business“ (Soundtrack – mit James Orr
2020 – „Górecki: Symphony No. 3 - Symphony of Sorrowful Songs“, mit Genesis Orchestra 
2021 – „Burn“, mit Jules Maxwell 
2021 – „This Empty Vessel“, mit Mark St. John Elli
2022 – „West Of Sunshine“ (Soundtrack - mit James Orr
2022 – „Exodus“, mit Marcello De Francisci
Playlist:
1. Lisa Gerrard & Marcello De Francisci - Exaudia (Exaudia) - 04:57 
2. Dead Can Dance - Persephone (Within the Realm of a Dying Sun) - 06:35 
3. Dead Can Dance - Summoning of the Muse (Within the Realm of a Dying Sun) - 04:58 
4. Dead Can Dance - The Host of Seraphim (The Serpent's Egg) - 06:19 
5. Dead Can Dance - Towards the Within (Into the Labyrinth) - 07:08 
6. Lisa Gerrard - Glorafin (The Mirror Pool) - 04:51 
7. Lisa Gerrard & Pieter Bourke - The Human Game (Duality) - 06:57 
8. Lisa Gerrard & Pieter Bourke - Sacrifice (The Insider) - 07:42 
9. Lisa Gerrard & Pieter Bourke - See the Sun (Ali) - 03:25 
10. Lisa Gerrard - Journey Away (Whale Rider) - 03:35 
11. Hans Zimmer & Lisa Gerrard - Now We Are Free (Gladiator) - 04:15 
12. Hans Zimmer & Lisa Gerrard - Seville (M:I 2) - 04:33 
13. Lisa Gerrard & David Kuckhermann - Rite de Passage (Hiraeth) - 03:58 
14. Christopher Young & Lisa Gerrard - A World Without End (Priest) - 07:39 
15. Ennio Morricone & Lisa Gerrard - A Voice From the Inside (Fateless) - 03:35 
16. Lisa Gerrard & Jeff Rona - Walk In Beauty's Way (A Thousand Roads) - 03:27 
17. Lisa Gerrard - Come Tenderness (The Silver Tree) - 03:29 
18. Lisa Gerrard & Marcello De Francisci - In the Beginning Was the Word (Departum) - 03:47 
19. Lisa Gerrard & James Orr - Secret Business (Secret Bridesmaids' Business) - 02:23 
20. Lisa Gerrard & Jules Maxwell - Noyalain (Burn) - 04:13 
21. Klaus Schulze & Lisa Gerrard - Liquid Coincidence 5 [excerpt] (Farscape) - 08:22 
22. Lisa Gerrard & Marcello De Francisci - Fallen (Exaudia) - 07:24

Samstag, 16. Februar 2013

Playlist # 105 vom 24.02.2013 (2) - RUSSELL CROWE Special

Lange Zeit war für den neuseeländischen Schauspieler, Musiker und Produzent Russell Crowe die Musik ebenso wichtig wie die Schauspielerei. Doch seit sich der Charakterdarsteller in Filmen wie „L.A. Confidential“, „Insider“ und „Gladiator“ einen Namen gemacht hat, bleibt für die Musik kaum noch Zeit. Nun ist Crowe in der Neuverfilmung des Klassikers „Les Misérables“ unter der Regie von Tom Hooper („The King’s Speech“) im Kino zu sehen.

Als jüngerer von zwei Brüdern in Neuseeland geboren, wanderte Russell Crowe im Alter von vier Jahren mit seiner Familie nach Australien aus, wo die Familie einen Catering Service betrieb, der Filmgesellschaften belieferte. So kam der junge Russell schon früh in den Kontakt mit der Filmbranche. Nach einer ersten kleinen Filmrolle in der Fernsehshow „Spyforce“ unter der Regie seines Patenonkels gründete Crowe als 16-Jähriger die Band Roman Antix, in der er als Sänger fungierte, danach setzte er seine Gesangskarriere in der Band 30 Odd Foot Of Grunts fort, die er 2005 in The Ordinary Fear Of God umbenannte.
Nach Jobs als Kellner, Bingo-Caller und Straßenmusiker zog er nach Sydney und tourte als 21-Jähriger in den Musicals „Grease“ und „The Rocky Horror Picture Show“ durch Australien und Neuseeland. Crowe spielte Anfang der 90er in australischen Fernsehserien wie „Police Rescue“, „Nachbarn“ und „Living with the Law“ mit, hatte aber schon 1989 seinen ersten Kinofilmauftritt in dem Antikriegsdrama „Blutiger Schwur“. 1991 erhielt er für seine Rolle in „Proof“ den AFI Award als bester Nebendarsteller. Den AFI Award als bester Hauptdarsteller bekam er ein Jahr später für seine Rolle als Skinhead in „Romper Stomper“. 1994 gelang Crowe mit dem Familiendrama „The Sum of Us“ der Durchbruch in Australien und der Sprung nach Hollywood, als Sharon Stone sich persönlich dafür einsetzte, dass er in Sam Raimis Neo-Western „Schneller als der Tod“ (1995) die Rolle eines Gefangenen bekam, der zur Belustigung der Herrschenden zu einer Serie von Revolverduellen gezwungen wird.
Nach einer Rolle in dem Science-Fiction-Thriller „Virtuosity“ (1995) errang Crowe weltweite Aufmerksamkeit durch seinen Auftritt als schweigsamer Cop in Curtis Hansons Gangster-Epos „L.A. Confidential“ (1997). Für die Klasse seiner Darstellerleistungen spricht schon die Tatsache, dass Russell Crowe von 1999 bis 2001 jeweils als bester Hauptdarsteller für einen Oscar nominiert worden ist.
Den Anfang machte Michael Manns Thriller-Drama „Insider“, dann folgte Ridley Scotts Historien-Epos „Gladiator“ und schließlich Ron Howards „A Beautiful Mind“ – doch nur für die Rolle des römischen Generals Maximus Decimus Meridius in Scotts epochalem Meisterwerk "Gladiator" konnte Crowe die Trophäe auch in Empfang nehmen. Zwar war auch „Proof of Life“ (2000) etwas actionlastiger ausgefallen, doch Crowe legte immer viel Wert auf seine Wandlungsfähigkeit und verkörperte in Peter Weirs zweifach Oscar-gekrönten Seefahrer-Abenteuer „Master & Commander – Bis ans Ende der Welt“ den britischen Marine-Helden Captain Jack Aubrey, bevor er für Ron Howards Boxer-Drama „Das Comeback“ (2005) in den Ring stieg.
Die nächsten Jahre waren durch die wiederholte Zusammenarbeit mit Ridley Scott geprägt. Nach der leichten Sommerkomödie „Ein gutes Jahr“ (2006) wirkten die beiden auch in dem Gangster-Epos „American Gangster“ (2007) und dem Agenten-Drama „Der Mann, der niemals lebte“ (2008) zusammen, dazwischen spielte Crowe in James Mangolds Neo-Western „Todeszug nach Yuma“ (2007). Für Ridley Scott stand Crowe wieder 2009 vor der Kamera, diesmal für die Neuverfilmung von „Robin Hood“. Weitere Engagements folgten mit dem Polit-Drama „State of Play“ (2009), dem Suspense-Thriller „72 Stunden – The Next Three Days“ (2009) und RZAs Martial-Arts-Spektakel „The Man with the Iron Fists“ (2012).
Mit seiner Rolle in Tom Hoopers “Les Misérables“ kehrt Crowe nun erstmals seit Ende der 80er Jahre auf die Musical-Bühne zurück. Im April startet dann Allen Hughes‘ („The Book Of Eli“) Neo-Noir-Drama „Broken City“.

Filmographie: 
1987: Nachbarn (Neighbours) (Fernsehserie)
1988: Living with the Law (Fernsehserie)
1990: Blutiger Schwur (Blood Oath, auch: Prisoners of the Sun) Regie: Stephen Wallace
1990: The Crossing. Regie: George Ogilvie
1991: Proof – Blindes Vertrauen (Proof). Regie: Jocelyn Moorhouse
1991: Brides Of Christ (Mini-Fernsehserie)
1992: Police Rescue – Gefährlicher Einsatz (Police Rescue) (Fernsehserie, 1 Folge)
1992: Ein Manager mit Herz (The Efficiency Expert, auch: Spotswood) Regie: Mark Joffe
1992: Romper Stomper. Regie: Geoffrey Wright
1993: Love in Limbo Regie: David Elfick
1993: Der silberne Hengst (The Silver Brumby). Regie: John Tatoulis
1993: For the Moment Regie: Aaron Kim Johnston
1993: Sommer des Erwachens (Hammers Over the Anvil). Regie: Ann Turner
1994: Die Summe der Gefühle (The Sum Of Us). Regie: Geoff Burton, Kevin Dowling
1995: Schneller als der Tod (The Quick and the Dead). Regie: Sam Raimi
1995: Das Yakuza-Kartell (No Way Back). Regie: Frank A. Cappello
1995: Virtuosity Regie: Brett Leonard
1995: Wilder Zauber (Rough Magic). Regie: Clare Peploe
1997: L.A. Confidential. Regie: Curtis Hanson
1997: Paradies in Flammen (Heaven's Burning). Regie: Craig Lahiff
1997: Breaking Up Regie: Robert Greenwald
1999: Mystery – New York: Ein Spiel um die Ehre (Mystery, Alaska). Regie: Jay Roach
1999: Insider Regie: Michael Mann
2000: Gladiator Regie: Ridley Scott
2000: Lebenszeichen – Proof of Life (Proof of Life). Regie: Taylor Hackford
2001: A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn (A Beautiful Mind). Regie: Ron Howard
2002: Texas. Dokumentarfilm Konzert der Gruppe The Ordinary Fear Of God Regie: Russell Crowe
2003: Master & Commander – Bis ans Ende der Welt (Master and Commander – The Far Side of the World). Regie: Peter Weir
2005: Das Comeback (Cinderella Man). Regie: Ron Howard
2006: Ein gutes Jahr (A Good Year). Regie: Ridley Scott
2007: Todeszug nach Yuma (3:10 to Yuma). Regie: James Mangold
2007: American Gangster Regie: Ridley Scott
2008: Der Mann, der niemals lebte (Body of Lies). Regie: Ridley Scott
2008: Tenderness – Auf der Spur des Killers (Tenderness). Regie: John Polson
2009: State of Play – Stand der Dinge (State of Play). Regie: Kevin Macdonald
2010: Robin Hood Regie: Ridley Scott
2010: 72 Stunden – The Next Three Days (The Next Three Days). Regie: Paul Haggis
2012: The Man with the Iron Fists. Regie: RZA
2012: Les Misérables. Regie: Tom Hooper
2013: Broken City. Regie: Allen Hughes
Playlist:
1 Claude-Michel Schönberg - Stars (Les Misérables) - 03:01
2 Alan Silvestri - Redemption (The Quick And The Dead) - 03:25
3 Jerry Goldsmith - Susan Lefferts (L.A. Confidential) - 02:54
4 Christopher Young - Splinters (Virtuosity) - 04:06
5 Hans Zimmer & Lisa Gerrard - Now We Are Free [Juba's Mix] (Gladiator) - 04:39
6 Lisa Gerrard & Pieter Bourke - Sacrifice (The Insider) - 07:42
7 James Horner - Nash Descends Into Parcher's World (A Beautiful Mind) - 04:37
8 Thomas Newman - Weehawken Ferry (Cinderella Man) - 02:42
9 Iva Davies, Christopher Gordon & Richard Tognetti - Into The Fog (Master & Commander: The Far Side Of The World) - 02:11
10 Danny Elfman - Main Title (Proof Of Life) - 05:54
11 Danny Elfman - A Way In (The Next Three Days) - 03:36
12 Alex Heffes - Cal Connects The Evidence (State Of Play) - 04:34
13 Marc Streitenfeld - Wisdom (A Good Year) - 02:46
14 Marc Streitenfeld - Caskets (American Gangster) - 02:42
15 Atticus Ross, Claudia Sarne & Leopold Ross - Missing Pieces (Broken City) - 03:38

Soundtrack Adventures with RUSSELL CROWE at Radio ZuSa by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Sonntag, 9. Mai 2010

Playlist # 32 vom 09.05.10 - MICHAEL MANN Special

Der am 5. Februar 1943 geborene Michael Mann wird oft als „Hollywoods letzter Autorenfilmer“ bezeichnet, weil er zu vielen seiner Filme auch die Drehbücher schreibt. Aufgewachsen in einem Chicagoer Arbeiterviertel, war es ihm als einer der wenigen seines Jahrgangs vergönnt, die Universität von Wisconsin zu besuchen, wo er sich für englische Literatur einschrieb. Ein Seminar für Filmgeschichte faszinierte ihn aber so stark, dass er nach London auf die Internationale Filmschule ging, wo er sich auch der Einberufung in die Armee und einem Einsatz im Vietnam-Krieg entziehen konnte, den er ablehnte.
Nach dem Studium gründete er die Filmproduktionsfirma Michael Mann Productions und drehte 1970 den Kurzfilm „Jaunpuri“. 1971 kehrte er in die USA zurück und realisierte den Kurzfilm „17 Days Down The Line“, das Ergebnis seiner 17-tägigen Reise durch sein Heimatland, während der Mann verschiedene Amerikaner interviewte, die sich über ihren Beruf definieren. Mann schrieb in der Folge Drehbücher zu den Fernsehserien „Starsky & Hutch“ und „Police Story“ und verfilmte 1979 den Gefängnisroman „Jericho Mile“, die Geschichte des lebenslänglich verurteilten Mörders Rain Murphy, dem die Möglichkeit geboten wird, bei den Olympischen Spielen mitzulaufen, doch da Murphy den Mord an seinem Vater nicht bereut und seine Strafe absitzen will, schlägt er die Chance aus. Sein Kinodebüt feierte Michael Mann 1981 mit „Thief“, zu dem die deutschen Elektronik-Pioniere Tangerine Dream ebenso den Soundtrack beisteuerten wie zu Manns nächstem Film, dem Sci-Fi-Horrorfilm „The Keep“ (1983).
Das bei Michael Mann hervorstechende Motiv des auf sich allein gestellten Antihelden – in „Jericho Mile“ war es der olympiareif laufende Mörder Murphy, in „Thief“ der von James Caan gespielte Juwelendieb Frank, der davon träumt, sich mit seiner Familie zur Ruhe zu setzen, aber nicht aus den Fängen der Mafia entkommt – tritt bei all seinen weiteren Filmen deutlich zutage. Bevor Anthony Hopkins die Rolle des kultivierten Serienkillers in den Verfilmungen von Thomas Harris‘ „Hannibal Lecter“-Trilogie übernahm, versuchte sich Michael Mann bereits 1986 in „Manhunter“ an der Suche von Detective Will Graham (William Peterson) nach einem Serienmörder, bei der ihm der inhaftierte Serienmörder Hannibal Lecter (Brian Cox) behilflich sein soll.
„Manhunter“ besticht durch eine ausgefeilte visuelle und auditive Inszenierung, wobei Michael Mann wiederum verstärkt auf elektronische Musik setzte. Neben dem eigentlichen Score von Michel Rubini und The Reds kamen vor allem atmosphärische Tracks der britischen Band Shriekback („Evaporation“, „This Big Hush“, „Coelocanth“) hinzu.
Trotz seiner Stärken floppte „Manhunter“ an den Kinokassen, worauf sich Mann wieder zum Fernsehen wandte, wo unmittelbarer und effektiver arbeiten konnte. Vor allem bei der hippen Fernsehserie „Miami Vice“ machte er als leitender Produzent Furore, dann inszenierte er 1989 mit „L.A. Takedown“ nicht nur seinen bis heute letzten Fernsehfilm, sondern auch gleich eine erste Version seines 95er Meisterwerks „Heat“. Dazwischen beeindruckte Michael Mann Publikum und Kritiker mit der Neuverfilmung des Klassikers „The Last of the Mohicans“ mit Daniel Day-Lewis in der Hauptrolle des weißen Adoptivsohnes eines Indianers, der seinen Platz zwischen den Kulturen im jungen Amerika sucht.
Die Musik von Trevor Jones und Randy Edelman erhielt sogar eine Oscar-Nominierung und zählt nicht nur zu den schönsten Scores überhaupt, sondern markierte auch den Wechsel von den elektronisch geprägten Soundtracks zu orchestralen Kompositionen. Damit passte sich Mann zwar mehr dem üblichen Hollywood-Sound an, doch nach wie vor verwendete der Regisseur und Produzent besonders viel Sorgfalt bei der Auswahl der Musik zu seinen Filmen. Im Gegensatz zu seinen Kollegen, die ihre Filme erst im Post-Produktions-Prozess mit Musik versehen lassen, arrangiert Michael Mann wie bei einem Musikvideoclip die Bilder, sogar die Erzählstruktur zur Musik.
Das wird besonders bei „Heat“ deutlich, dem grandiosen Gangster-Epos, bei dem sich Al Pacino als ehrgeiziger Cop und Robert De Niro als gewitzter Boss einer Diebesbande einander hinterherjagen. Die teilweise vom Kronos Quartet umgesetzte Musik von Komponist Elliot Goldenthal wird von so unterschiedlichen Künstlern wie Passengers (einem Soundtrack-Projekt von Brian Eno und U2), Moby, Lisa Gerrard und der deutschen Industrial-Avantgarde-Band Einstürzende Neubauten ergänzt, was dem Soundtrack einen sehr eklektischen Charakter verleiht. Michael Mann war von den Lisa-Gerrard-Songs „La Bas“ und „Gloradin“ (von ihrem Solo-Debüt „The Mirror Pool“) so angetan, dass er sie und Pieter Burke mit der Filmmusik zu seinem Thriller-Drama „The Insider“ (1999) und seinem Muhammed-Ali-Biopic „Ali“ (2001) engagierte.
Doch auch hier mussten sich die Komponisten das musikalische Feld mit vielen anderen im Film eingesetzten Songs und Instrumentals teilen. Bei „The Insider“ - mit Al Pacino als investigativer Journalist und Russell Crowe als ehemaliger Manager eines Tabakkonzerns, die gemeinsam dunkle Machenschaften der Tabak-Industrie aufdecken wollen - wurde Graeme Revell als weiterer Komponist hinzugezogen, darüber hinaus kamen Tracks der britischen Trip-Hopper Massive Attack, des Jazz-Musikers Jan Garbarek und des argentinischen Komponisten Gustavo Santaolalla zum Einsatz. Zu „Ali“ gab es gleich zwei Soundtracks, auf denen neben dem Score von Gerrard & Bourke natürlich vor allem Black Music von Künstlern wie Aretha Franklin, Everlast, R. Kelly, Bilal, Soul Clan und Salif Keita vertreten sind.

In dem 2004 realisierten Gangster-Thriller „Collateral“ treffen gleich zwei Anti-Helden aufeinander: Tom Cruise engagiert als Auftragskiller den lethargischen Taxifahrer Max (Jamie Foxx), damit er diesen im nächtlichen Los Angeles von einem Tatort zum nächsten kutschiert. Michael Mann inszenierte den Film erstmals auf Video und behielt diese Technik bei seinen folgenden Filmen bei. Von den Original-Kompositionen, die James Newton Howard und Antonio Pinto für „Collateral“ produzierten, war auf dem Soundtrack nicht mehr viel zu hören. Dafür tummelten sich Acts wie Audioslave, Groove Armada, Oakenfold, Miles Davis und Calexixo auf dem Soundtrack-Album.
Im Jahre 2006 inszenierte Mann eine Kinoversion von „Miami Vice“ und engagierte John Murphy und Klaus Badelt für die Musik, das Gangster-Epos „Public Enemies“ (2009) um John Dillinger (Johnny Depp) wurde wieder von Elliot Goldenthal vertont, der die Zusammenarbeit mit Michael Mann so beschrieb: „Er mag nicht zu viele Tricks und Wendungen in der Struktur der Musik. Er interagiert wirklich mit den Dingen, die sich sehr, sehr langsam entwickeln. Er möchte Musik, zu denen die Bilder, die Schnitte und Dialoge hinwegfließen können, ohne zu sehr mit ihnen korrespondieren zu müssen. Wenn du mit Michael arbeitest, musst du darauf vorbereitet sein, viele Veränderungen durchzumachen. Er ändert seine Meinung. Er schaut sich den Film jeden Tag als Ganzes an und verändert immer wieder etwas, also musst du wissen, dass zu deinem Job ebenso ständige Veränderungen gehören.“
Michael Mann erzählt zwar keine anspruchsvollen Geschichten und präsentiert keine Helden, wohl aber Figuren aus dem (oft) wahren Leben, die sich ihrer Rolle in der Gesellschaft vollkommen bewusst sind und schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden, sobald sie mal über sich hinausgewachsen sind.
Obwohl Michael Mann weder zu der illustren Garde des „New Hollywood Cinema“ zählt, in dem Spielberg, Lucas, Scorsese, Bogdanovich und Coppola neue Formen des Geschichtenerzählens entwickelt haben, und auch nicht zur zweiten Welle zugeordnet werden kann, in der Ron Howard, Ridley Scott und Robert Zemeckis das Kino der 80er geprägt haben, ist er einer interessantesten Filmemacher der heutigen Zeit und mit einem besonderen Gespür für visuelle und musikalische Ausdrucksformen ausgestattet.

Filmographie:
1971: Jaunpuri (Kurzfilm)
1972: 17 Days Down the Line
1979: The Jericho Mile - Ein Mann kämpft allein
1981: Thief - Der Einzelgänger
1983: The Keep - Die unheimliche Macht
1986: Manhunter – Roter Drache/Blutmond
1989: L.A. Takedown - Showdown in L.A. (TV)
1992: The Last of the Mohicans - Der letzte Mohikaner
1995: Heat
1999: The Insider
2001: Ali
2004: Collateral
2006: Miami Vice
2009: Public Enemies
Playlist:
1 Tangerine Dream - Sam's Forge (Thief) - 03:10
2 Tangerine Dream - Ancient Powerplant (The Keep) - 04:26
3 Shriekback - Evaporation (Manhunter) - 03:18
4 Lisa Gerrard & Pieter Bourke - See The Sun (Ali) - 03:22
5 Moby - God Moving Over The Face Of The Waters (Heat) - 06:57
6 Oakenfold - Ready Steady Go (Remix) (Collateral) - 04:48
7 John Murphy - CDE (Miami Vice) - 02:47
8 Jan Garbarek - Rites (Special Edit For The Film) (The Insider) - 03:34
9 Elliot Goldenthal - Plane To Chicago (Public Enemies) - 03:25
10 Lisa Gerrard & Pieter Bourke - Liquid Mood (The Insider) - 04:06
11 Trevor Jones - Promentory (The Last Of The Mohicans) - 06:13
12 Tangerine Dream - Main Title/The Heist (Thief) - 10:46

Sonntag, 15. März 2009

Lisa Gerrard (Teil 1) - Neue Visionen auf Solo-Pfaden

In einer Zeit, in der irgendwie jede neue musikalische Spielart ihre eigene Szene bildet, verstehen es nur noch wenige Musiker, Brücken nicht nur zwischen den verschiedensten musikalischen Polen zu schlagen, sondern damit gleichsam die Grenzen zwischen den einzelnen Publikumsschichten aufzuheben. Lisa Gerrard ist dieses Kunststück bereits mit ihrem langjährigen musikalischen Partner Brendan Perry in den Jahren von 1984 bis 1998 bei Dead Can Dance gelungen, aber auch während ihrer vielseitigen Solokarriere, die eigenverantwortliche Arbeiten ebenso beinhaltet wie Kollaborationen mit Musikern wie Jeff Rona, Pieter Bourke und Patrick Cassidy als auch Filmmusikkompositionen.

Auf eigenen Füßen stehen

Als nach Abschluss ihrer klassischen Ausbildung Brendan Perry und Lisa Gerrard 1981 die Band Dead Can Dance gründeten, begann ein kometenhafter Aufstieg der beiden Australier, die mit Alben wie "Within The Realm Of A Dying Sun", "The Serpent's Egg", "Aion" und "Into The Labyrinth" Einflüsse aus mittelalterlichen Sakralklängen, barockem Bombast, neoklassizistischen Harmonien, Elementen der mittel- und fernöstlichen Musikkultur, aber auch aus dem modernen Folk- und Pop-Repertoire verbanden. Die dank der außergewöhnlichen Stimmen der beiden Künstler magische Ausstrahlung dieser Symbiose faszinierte sowohl ein jugendliches Publikum, das sonst eher The Sisters Of Mercy und The Cure hört, als auch ältere Jahrgänge, die überwiegend der Klassik frönen.

Nach acht Dead-Can-Dance-Alben veröffentlichte Lisa Gerrard 1995 erstes Solo-Album "The Mirror Pool". Dabei habe sie nie geplant, ein eigenes Album zu machen, vertraute sie mir damals im Kölner Maritim-Hotel an. Allerdings schrieben die beiden Musiker ständig an so vielen Songs, dass viele von ihnen der Kontinuität, die für die Werke von Dead Can Dance so charakteristisch ist, zum Opfer fielen, so dass immer ein Überschuss nicht verwendeten Materials vorhanden sei.
Nachdem Brendan Perry nach der 94er "Toward The Within"-Tour verkündete, einige Jahre an seinem eigenen Solo-Album arbeiten zu wollen, konnte Lisa sich die Zeit nehmen, ihren eigenen Plänen nachzugehen. Sie versicherte sich, dass das Budget der Plattenfirma für ein Solo-Album ausreichend wäre, um einen lang gehegten Traum zu verwirklichen, nämlich Teile des Albums mit einem Orchester aufzunehmen. Lisa spielte die akustischen Stücke in ihrem eigenen Studio ein und ließ die für das Orchester bestimmten Songs von dem australischen Komponisten John Bonnar orchestrieren.
Zwar fehlen auf dem gut 70minütigen Werk die rhythmischen Akzente und der männliche Gesang, sowie die ausgeprägten Ohrwurm-Melodien, für die Brendan bei Dead Can Dance verantwortlich zeichnet, aber Lisas ätherischen, sehr feinfühligen Kompositionen und ihr archaisch anmutender Gesang auf "The Mirror Pool" klingen doch sehr vertraut.
"Wie könnte ich anders als Dead Can Dance klingen? Schließlich bin ich ein Teil davon", macht mir die versierte Musikerin und Sängerin klar. "Das, was ich gemacht habe, ist nur eine Weiterentwicklung der Arbeit, die ich mit Brendan vollbracht habe. Das, was ich mit Brendan nur zur Hälfte realisieren konnte, kam auf meinem Solo-Album zu einem glücklichen Abschluss."
Die Erleichterung darüber merkt man Lisa an. Ihre Augen strahlen einen aufmerksam an, immer wieder lacht sie ausgelassen bei dem Rückblick auf das, was sie bei den Aufnahmen von "The Mirror Pool" erlebt hat. Natürlich sei es ungewohnt für sie gewesen, plötzlich auf eigenen Füßen zu stehen und das, was sie sonst mit ihrem Gefährten gemeinsam gemacht hat, nun allein realisieren zu müssen.
"Es war ein enormer Unterschied zu dem, was ich mit Dead Can Dance mache, weil ich es allein machen musste. Es ist schwer, dabei nicht seine Objektivität zu verlieren."
Man hätte schon im alltäglichen Leben ständig mit irgendwelchen Problemen zu kämpfen, stünde immer vor Entscheidungen, meint Lisa lächelnd. Ihr hätte eine weitere Perspektive gefehlt von jemandem, der ihre Gefühle bekräftigt oder ihnen widersprochen hätte.
"Wenn man allein an etwas arbeitet, fehlt diese Perspektive. Man ist mit sich selbst im Streit. Einige der Argumente, die damit einhergehen, sind wirklich bizarr", sagt sie lachend, um etwas nachdenklicher hinzuzufügen: "Da muss man durch, um zu den essentiellen Dingen zu gelangen, die dein Werk wertvoll machen."
Sie habe es sehr ermüdend empfunden, mit ihrem Mann das Album abzumischen, stöhnt Lisa leicht und drückt ihre Bewunderung für Brendans ausgeprägtes Verständnis von technischen Dingen aus. "Es gab Zeiten, da hätte ich Mauern einreißen können, aber letztlich kommt man ans Ziel", stellt Lisa erleichtert fest. Schließlich habe sie sieben Tage in der Woche sehr hart an dem Album gearbeitet und drei Probekonzerte in Amerika absolviert, um zu sehen, ob ihre Ideen funktionieren, um in Form der Publikumsreaktionen dann doch eine weitere Perspektive zu erhalten.
"Ich hätte nicht gedacht, dass ich so eine Arbeit ohne Brendan schaffen könnte, aber ich kann es. Jetzt, da ich mit Brendan wieder an Dead Can Dance arbeite, fühle ich mich so glücklich. Ich werde sicherlich weiterhin eigene Sachen machen, was davon abhängt, wie das Album läuft."

Die Wiedervereinigung mit dem Absoluten

Nachdem Lisa Gerrard und Brendan Perry mit Dead Can Dance über Jahre hinweg eine so fruchtbare musikalische Verbindung eingegangen sind, mochte man sich eigentlich kaum vorstellen, dass Lisa - immer auf der Suche, das abstrakte Absolute in der Musik zu finden - eine ähnliche Konstellation auch mit einem anderen Musiker erreichen könnte. Umso erstaunlicher mutet daher das Ergebnis ihrer Zusammenarbeit mit Pieter Bourke an, der bislang eher mit elektronischen Projekten wie Eden, Snog, This Digital Ocean und vor allem seit einigen Jahren mit dem innovativen Ethno-Ambient-Projekt Soma auf sich aufmerksam gemacht hat.
Mit „Duality“ haben die beiden Ausnahmemusiker 1998 allerdings ein Album geschaffen, das weit homogener ist als die Alben der Projekte, an denen Lisa und Pieter bislang gearbeitet haben. „Duality“ ist ein recht leichtfüßig klingendes, überwiegend auf Percussions, Streichern, Synthesizern, Samples und natürlich Lisas einfühlsam-eindringlichen Gesang basierendes Werk geworden, das wie aus einem Guss wirkt und äußerst melodiös und intensiv gelungen ist. Damit bildet es fast einen krassen Gegensatz zum ersten Album „The Mirror Pool“, das zwar einige aus dem Dead-Can-Dance-Kontext bekannten Elemente aufwies, aber vielleicht auch durch die voll-orchestrale Instrumentierung und dem Fehlen der für Dead Can Dance charakteristischen Melodiebögen und Percussion-Arrangements wirkte das 70-Minuten-Werk doch schwerer zugänglich als die Dead-Can-Dance-Werke.
`The Mirror Pool´ war eine Dokumentation von Arbeiten, an die ich keine anderen Hände lassen wollte. Brendan hat diese Stücke also nie gehört. Ich wollte etwas machen, über das ich mit niemandem reden musste, etwas, das von niemandem kritisiert wurde. Es ist also nicht so gewesen, wie viele Leute geschrieben haben, dass die Songs von Dead Can Dance verworfen wurden. Es war eine Sache, die ich für mich selbst tun wollte, dass ich Stücke ganz allein kreieren wollte. Ich hatte nie vor, sie Brendan vorzuspielen. Das waren meine privaten Stücke."
In einer ähnlich privaten Atmosphäre, nämlich in Lisas Heimstudio und allein mit Pieter Bourke als weiteren beteiligten Musiker, entstand auch „Duality“.
Natürlich hat sich diese Zusammenarbeit nicht von einem Tag auf den anderen ergeben. Da beide Musiker in Melbourne leben, war es allerdings recht einfach, sich über die Jahre hinweg näher kennen zu lernen, vor allem seit Pieter Bourke bei Lisas Solo-Debüt, der anschließenden Tour und auch bei der Dead-Can-Dance-Tour zum 96er „Spiritchaser“-Album einige Percussioneinsätze beisteuerte.
„Die Zusammenarbeit kam sehr einfach zustande“, blickt Pieter zurück. „Es war eigentlich nur die Erweiterung der Zusammenarbeit, die mit `The Mirror Pool´ begonnen hat, wofür ich ein paar Percussions zu den Aufnahmen beisteuerte. Im Gegensatz zu meinen Erfahrungen, die ich früher bei anderen Projekten gesammelt habe, gab Lisa den Musikern überraschend viel Freiraum, damit sie ihren eigenen Platz in der Musik finden konnten, so dass wir die Musik wirklich als Gruppe auf der Bühne präsentierten, gerade bei der Musik auf den Konzerten, die nicht auf dem Album war. So begann sich 1994/95 eine kreative Basis und ein gegenseitiges Vertrauen auszubilden. Ich arbeitete dann mit Lisa und Brendan zusammen an der `Spiritchaser´-Tour.
Als Lisa und ich von der Tour nach Melbourne zurückkamen, wollten wir erst einmal einen Monat Pause machen. Nach einer so anstrengenden Tour nimmt man sich eigentlich vor, nicht allzu viel über Musik nachzudenken, aber die Pause hielt nicht sehr lange an. Lisa hatte die Idee, einige Vocal-Stücke aufzunehmen und sie durch kurze Interludes, die hauptsächlich aus Gesang und Percussions bestehen sollten, verbunden werden sollten, um einerseits die langen Vocal-Stücke aufzubrechen und zum anderen eine gewisse Kontinuität herzustellen.“
Wie beide Musiker betonen, vollzog sich dieser Arbeitsprozess in einer völlig entspannten Atmosphäre, und schon bald begannen die kurzen Interludes, an denen man arbeitete, ein faszinierendes Eigenleben zu entwickeln.
„Als wir mit dem dritten Stück anfingen, stellten wir fest, dass die Musik, die wir produzierten, etwas Größeres werden wollte“, erzählt Pieter weiter. „So beschlossen wir, einfach abzusehen, wohin uns diese Stücke führen würden und setzten unsere Arbeit fort. Es kamen drei oder vier Versionen eines Stückes bei der Verfolgung dieses Weges heraus, die schließlich in dem ersten Song auf der CD, `Shadow Magnet´, resultierten. Es war für uns ganz interessant zu sehen, wie die Musik zwar nicht ins ursprünglich geplante Konzept passte, aber es war die Intention zu erkennen, unsere persönlichen Vokabulare zu erforschen und sie miteinander zu verbinden. Dazu kam die wundervolle Arbeitsumgebung, in der wir uns befanden, die sehr frei und vertrauensvoll war. Es war einfach großartig, diese wundervollen Stücke nur zu zweit einzuspielen, ohne irgendwelche anderen Leute zu involvieren, sondern eine Art von Intimität in einer relaxten Umgebung herzustellen.“
So arbeiteten Lisa und Pieter Stück für Stück weiter, ohne ein bestimmtes Konzept vor Augen zu haben, einfach abwartend, was passieren würde. Man war sogar von dem Druck beispielsweise einer Plattenfirma befreit, die nach Hörproben verlangt. Eigentlich wusste während des Entstehungsprozesses niemand außer den beiden Musikern, was da allmählich entstand.
„Dieses Projekt war für mich wirklich befreiend“, meint Lisa gut aufgelegt. „Seit dem wir begannen, an den Interludes zu arbeiten, habe ich realisiert, dass etwas ganz besonderes in Gange war. Während der verschiedenen Produktionsstufen wurde die Musik an einen Ort gebracht, der allein von unserer Imagination und vollkommener Unmittelbarkeit geprägt wurde. Das war ein interessanter Teil des Prozesses, da ich plötzlich realisierte, dass die Fertigkeiten, die wir beide in das Projekt einbringen konnten, zu einer Einheit verschmelzen und etwas wirklich Großartiges kreieren konnten. Als wir an diesem Punkt angelangt waren, entschieden wir uns, nicht viele Worte darüber zu verlieren, sondern einfach unsere Positionen und unser Gleichgewicht zu finden und festzustellen, was wir machen können.
Wenn man einen Schaffensprozess durchmacht, durchforstet man normalerweise den 20jährigen Erfahrungsschatz, der sich angehäuft hat, aber hier verlief alles so flüssig.“
Insofern fällt es bei „Duality“ auch schwer herauszufinden, wer für welchen Part in der Musik verantwortlich gewesen sein könnte, weil zum einen die Gesamtstruktur des Albums ungewöhnlich homogen, kompakt und dadurch äußerst intensiv konstruiert worden ist, zum anderen weil die Arrangements sowohl der Instrumente als auch Lisas Gesang so harmonisch ineinander verflochten sind. Dagegen kann man bei Dead Can Dance meist sehr schnell ausmachen, für welche Stücke Brendan und für welche Lisa verantwortlich gewesen ist. Daher findet Lisa es stets etwas merkwürdig, wenn man Parallelen zwischen „Duality“ und Dead Can Dance zieht.
„Die Leute sprechen mich immer auf die Ähnlichkeit mit Dead Can Dance an, aber ich kann sie nicht erkennen. Ich finde, das Projekt ist einfach einzigartig“, sagt sie entschlossen. „Die Essenz und die Realität, die wir mit der Musik kreiert haben, ist so kraftvoll, dass ich weder meine noch Pieters Identität darin wiederfinden kann und Pieter kann es ebenso wenig. Es scheint, ein eigenes Leben angenommen zu haben. Aber das trifft auch auf unsere Arbeitsweise zu. Statt einem Pfad zu folgen, der offensichtlich war, transformierten wir nur das, was ohnehin vorhanden war und was die Stränge unserer Arbeit wurden. Das Werk an sich ist ja ziemlich einfach, aber die ewige Essenz des Albums ist unglaublich kraftvoll. Was uns am Ende selbst überrascht hat, ist, dass die Linie vom Anfang bis zum Ende des Albums intakt ist. Wir wurden durch den ganzen Prozess, in dem das Album entstand, inspiriert, aber auch durch die Tatsache, dass wir in Kontakt mit unseren tiefsten Wurzeln kamen, mit all dem, was sich in den letzten zehn bis zwanzig Jahren angesammelt hat, und das herausbrachten, was wir zusammengesammelt haben. Nicht alles davon hat überlebt, aber es war eine wundervolle Erfahrung, das aufzudecken, was wir erworben haben.“
„Da wir uns als Einheit fühlten, hat es keinen Unterschied gemacht, ob ich z.B. die Drums gespielt habe, weil wir beide es waren, die erkannt haben, wonach wir suchten“, beschreibt Pieter diese Erfahrung ganz ähnlich. „Man kann es nicht einfach trennen. Ich konnte Lisa erlauben, ihre Stimme frei zu erforschen, ohne an irgendetwas anderes zu denken. Da wir spontan arbeiteten, konnte eine Person sich frei entfalten, ohne dass die andere Person meinte, dass das nicht funktioniere, dass ihr der Sound nicht gefalle. Es war eher so, dass man einander gewähren ließ und an bestimmten Stellen sagte, dass das ein interessantes Gebiet sei.
Wenn man sich selbst in die tiefsten Tiefen seiner Fähigkeiten begibt, um nach etwas Ausschau zu halten, dann kann man sich manchmal darin verlieren, weil man sich auf unbekanntem Terrain bewegt. In diesem Fall ist das gegenseitige Vertrauen sehr wichtig.
Insofern sind wir beide gleichermaßen für das Resultat verantwortlich, weil wir gemeinsam geforscht haben. Es gab keinen getrennten Schreibprozess, dass ich beispielsweise einen Rhythmus-Track schrieb und Lisa einige Vocals dazu beitrug. Es waren die ganze Zeit beide Elemente vorhanden.“
Um diese besondere, sicherlich auch sehr empfindliche Atmosphäre nicht zu stören, haben Lisa und Pieter sehr früh entschieden, keine weiteren Leute in das Projekt zu involvieren. Deshalb wurden die Streicher per Synthesizer erzeugt, viele Sounds mit dem Sampler eingespeist, allein die Percussions und der Gesang wurden live gespielt. Schließlich wollten die beiden auch keine anderen Einflüsse auf ihr Werk zulassen als ihre ureigensten musikalischen Wurzeln und Erfahrungen, so dass „Duality“ diesen ungemein intimen Charakter ausstrahlt, aber auch eine Ruhe der Zufriedenheit, ein seelisches Gleichgewicht und eine musikalische Ausgewogenheit, die man nur selten zu hören bekommt.
„Wir wollten an diesem Punkt nicht unsere Vision unterbrechen. Deshalb wollten wir keine anderen Einflüsse in das Projekt einfließen lassen. Es wäre nicht mehr das gleiche Bild“, erklärt Lisa. „Es ist interessant, wenn Leute, die dich wirklich lieben, diese Musik hören, gerade Leute, die sich seit mehr als zwanzig Jahren kennen, wie z.B. meine Mutter und mein Vater. Sie haben einen ganz anderen Blickpunkt, von dem sie mich als Person betrachten. Es ist schließlich eine alte Liebesbeziehung zwischen dir und deinen Eltern. Als sie das Album hörten, waren sie wirklich erleichtert. Wann immer sie ein Album von mir hörten, dachten sie, es sei brillant, aber irgendwie wussten sie, dass ich mit mir selbst kämpfte, dass meine Pein herauszuhören war, aber nicht bei diesem Album. Hier verspürten sie ein wirklich tiefes Lächeln. Sie waren sehr erleichtert, dass ich in der Lage war, etwas so tiefgehendes zu erreichen. Solche Menschen schauen ja nicht auf das Album an sich, sondern auf den Teil von dir, den sie in dem Album wiedererkennen. In der Regel schauen die Leute nicht nach dir, wenn sie dein Werk hören, sondern nach sich selbst, und das ist es ja auch, was du beabsichtigst.“
Letztlich soll auch der Albumtitel dieses Eintauchen in die tiefsten Persönlichkeitsstrukturen, in den großen Erfahrungsschatz reflektieren, von dem schon so viel wieder verschüttet zu sein scheint. Denn wenn man die beiden Musiker im Gespräch verfolgt, wird einem nur allzu klar, wie weit hinab sich beide - gestützt auf das Vertrauen des anderen, auf den sie sich verlassen konnten - Musiker in die Regionen eines tief verwurzelten Musikverständnisses begaben, um ein außergewöhnliches, eben von dieser Intimität des gemeinsam Erforschten geprägtes Werk zu kreieren.
„Mit `Duality´ wollten wir das Zusammentreffen von zwei kreativen Visionen beschreiben, das Zusammentreffen von zwei wachsenden Lebewesen, um etwas aufzudecken, das sie zu einer Intimität führt, die sie sonst vielleicht nie antreffen würden“, erklärt Lisa die Bedeutung des Albumtitels.
„Ich finde, `Duality´ hat auch damit zu tun, dass man sich selbst nicht zu sehr in dem Werk hervortut, indem man nicht zu sehr intellektualisiert und die Kontrolle übernimmt, sondern stattdessen die Dinge laufen lässt, so dass man ein deutlicheres Bild erhält, als wenn man sich selbst zu sehr betont“, ergänzt Pieter.
Recht unkontrolliert kamen auch die Vocals zu „The Human Game“ zustande. Nachdem man von Lisa bislang eine ausschließlich intuitive, lautmalerische und archaische Sprache gewohnt gewesen war, überrascht sie in diesem Stück mit einem verständlichen Text, der aber aus dem gleichen intuitiven Kontext heraus entstand, der für ihre Vocal Performance charakteristisch ist.
„Diese Worte kamen auf die gleiche Weise zustande wie die in den anderen Stücken. Ich habe ein wenig mit ihnen gearbeitet, schrieb sie auf, änderte ein paar Dinge drum herum. Das kann ich mit der erfundenen Sprache nicht tun. Wenn ich das versuchen sollte, würde ich scheitern“, erklärt Lisa.
„Der Song handelt von einer Reise hier auf der Erde aus dem Blickwinkel eines Kindes. Es geht darum, in eine Situation zu gelangen, in der es für dich darum geht, deine Reise zu finden und die Werte loszulassen, die du als Geburtsrechte automatisch besitzt, nämlich zu lieben und geliebt zu werden. Bei der Reise geht es darum, ein Ganzes zu werden, und die Worte in `The Human Game´ stammen dabei aus Kindersicht. Vielleicht kamen sie an die Oberfläche, weil ich nun Mutter bin und versucht habe, die Welt mit Kinderaugen zu betrachten, damit ich dem Kind dabei helfen kann, mit Dingen wie den Spice Girls umzugehen, mit Dingen, die ihm helfen, seine eigene Identität zu finden und ihnen eine Identität nahe zu legen, wie sie sein sollte und nicht wie sie sein könnte.“
Kurz nach Beendigung der Aufnahmen zu „Duality“ erhielten Lisa und Pieter die Anfrage der italienischen Regisseurin Ivana Massetti, für ihren Film „Nadro“ die Musik zu komponieren, was die beiden dankend annahmen.
„Es gibt so viele Dinge, an denen wir beteiligt sind“, meint Lisa dazu. „Bei diesem Projekt haben wir uns wirklich geöffnet für neue Ideen. Wir wollen alles Mögliche probieren. Wir haben keinen so engen Horizont, wohin wir uns bewegen wollen. Das ist der Luxus, den wir besitzen, den Wunsch, alles in der Musik auszuprobieren und Orte zu erforschen, an denen wir nie zuvor gewesen sind.“

Lisa Gerrard (Teil 2) - Eins mit dem Universum

Nach der Auflösung von Dead Can Dance im Jahre 1998 hat Lisa Gerrard eine beachtliche Solo-Karriere hingelegt. Während ihr langjähriger Partner Brendan Perry gerade mal ein Solo-Album, das 1999 veröffentlichte „Eye Of The Hunter“, fertig stellen konnte, legte Lisa 2004 mit „Immortal Memory“ mittlerweile ihr drittes Werk vor, das in Zusammenarbeit mit dem irischen Komponisten Patrick Cassidy entstanden ist. Furore hat Lisa in den vergangenen Jahren aber vor allem durch ihre vielfach preisgekrönten Soundtrack-Arbeiten zu kleinen wie großen Filmen wie „Gladiator“, „Ali“, „The Insider“, „Tränen der Sonne“, „Mission: Impossible 2“ oder zuletzt „Whalerider“ gemacht.
Interessant ist dabei, wie vielseitig die gebürtige Australierin dabei musikalisch zu Werke gegangen ist. Zwar lebt die Musik von Lisa Gerrard in erster Linie von ihrer außergewöhnlichen, stets eindeutig identifizierbaren, nicht von dieser Welt zu gehören scheinender Stimme, die mit ihren archaisch anmutenden Lauten jenseits verständlicher Sprachen ganz intime Gefühle zum Ausdruck bringt und gleichzeitig tief in unbewusste Regionen des Hörers vorzudringen vermag. Aber schon bei Dead Can Dance fiel das instrumentale Umfeld dazu äußerst vielschichtig aus, pendelte zwischen reinen a-cappella-Vorträgen, mittelalterlichen Traditionals, irischen Volksweisen und mittel- oder fernöstlich inspirierten Arrangements hin und her. Ihre Solo-Arbeiten wirken da allerdings in sich geschlossener. Ihr 1995 veröffentlichtes Solo-Debüt „The Mirror Pool“ war vor allem durch die bombastischen Orchesterklänge von John Bonnar charakterisiert, das in Zusammenarbeit mit Pieter Bourke (Eden, Soma) entstandene „Duality“ (1998) lebte von den vitalen, stark pulsierenden Percussions. Und mit „Immortal Memory“ legte Lisa nach fünf Jahren endlich ihr drittes Album vor, das ungewöhnlich ruhig ausgefallen ist. Sanfte und elegische, manchmal fast einschläfernd und eher untermalend wirkende, hintergründig eingesetzte Streicher sind bis auf ganz wenige Ausnahmen die einzige Instrumentierung, die der Hörer gewahr wird.

In der Mitte des Albums sorgen bei „Sailing To Byzantium“ verhaltene Percussions für einen aufrüttelnden Effekt, das abschließende neunminütige „Psallit In Aure Dei“ verstärkt mit seinen Orgelklängen den sakralen Charakter, den das Album überwiegend ausstrahlt – darüber hinaus ist es allein Lisas melancholische, mal irisch, mal aramäisch singende, dann wieder intuitiv lautmalerisch agierende Stimme, die „Immortal Memory“ prägt. Doch auch wenn manchmal der Eindruck entsteht, dass Lisas Stimme mit dem Orchester verschmilzt, wehrt sie sich doch dagegen, ihre Stimme als Instrument, als Teil des Orchesters zu sehen.
„Nein, ich betrachte sie nie, aber wirklich niemals als eine akademische Sache, sie ist persönlicher und sehr privater Natur“, betont Lisa. „Es ist eine private Welt, zu der ich genug Vertrauen habe, sie jetzt teilen zu können. Seit ich ein kleines Mädchen war, frustrierte es mich, nicht in der Lage zu sein, das auszudrücken, was ich fühlte. Ich denke, viele Kinder erleben dies, wenn man sie demonstrierend und leidenschaftlich sich entfalten und die Dinge tun sieht, die sie tun, weil sie sich mit Worten nicht ausdrücken können."
"Wenn wir lernen, einen Mittelpunkt in der Kunst zu finden, glaube ich, dass diese Fähigkeit uns von Gott gegeben ist, um unsere Liebe und unsere Gefühle zu demonstrieren, die wir nicht kommunizieren können, dass wir sie zu einem Ort der Reinheit bringen. Wenn wir diese Mittelpunkte gefunden haben und in der Lage sind, unsere innersten Gefühle zu befreien, dann können wir gesund in dem Sinne bleiben, dass es uns möglich ist, unsere privaten Dinge zur Sprache zu bringen, die uns in Kontakt zu Dingen bringen, die wir normalerweise nicht demonstrieren oder erfahren dürfen.“
Mit Patrick Cassidy hat sie auch verstärkt an Soundtracks geschrieben. Beide haben bereits eng mit Hans Zimmer gearbeitet, sie bei „Gladiator“, „Tränen der Sonne“, „Black Hawk Down“ und „Mission: Impossible 2“, er bei „Hannibal“ und „An Everlasting Peace“. Es folgten die TV-Mini-Serie „Salem’s Lot“ nach Stephen Kings Vampir-Bestseller „Brennen muss Salem“, „One Perfect Day“, ein Film über die heutige Rave- und DJ-Kultur, bei dem Lisa mit Orbital und David Hobson zusammenarbeitete.

Eins mit dem Universum

Nachdem Lisa Gerrard seit mehr als zwei Jahrzehnten die Musikwelt mit ihrem einzigartigen Gesang verzaubert hatte, einer von allem irdischem Ballast befreiten, dem Göttlichen entgegen strebenden Stimme, die meist auf intuitive, lautmalerische Art und Weise mit Klängen und Wesenheiten kommuniziert, die ebenso wenig von dieser Welt zu stammen scheinen wie Lisa Gerrard selbst, ließ sie mit einer schlicht „Lisa Gerrard“ betitelten Best-Of-Compilation ihre Karriere im Jahre 2007 Revue passieren …
Schon während der von 1981 bis 1998 andauernden Karriere mit Dead Can Dance, an der sie an der Seite von Brendan Perry so berauschend schöne Werke wie „Within The Realm Of A Dying Sun“ (1988), „The Serpent’s Egg“ (1988), „Aion“ (1990) und „Into The Labyrinth“ (1993) geschaffen hat, katapultierte sich Lisa Gerrard mit ihrer begnadeten, entfesselten Stimme in sphärische Höhen jenseits sichtbarer Horizonte.
„Wenn du durch den Torbogen in ein unbekanntes Land gehst, kommt der Punkt in deinem Leben, an dem du den Übergang vollziehen musst“, entwickelt Lisa eine Analogie zu den traditionellen „rites de passage“ bei Naturvölkern, mit denen die Individuen der Gesellschaft lernen mussten, die Vergangenheit abzustreifen und in der Zukunft neu geboren zu werden. „Das hat dann nichts mehr mit den Beteiligungen an dem kollektiven Bewusstsein zu tun, sondern ist das Resultat von ‚Toward The Within’. Von dort aus ging es zu ‚The Mirror Pool’, von ‚The Mirror Pool’ zu ‚Spiritchaser’, von ‚Spiritchaser’ zu ‚Duality’ und von dort aus zu ‚Immortal Memory’ – und nun ist es für mich an der Zeit, die Reise durch das Tor zu unternehmen“, beschreibt Lisa die Stationen von den letzten Dead-Can-Dance-Alben zu ihren ersten Solo-Werken „The Mirror Pool“ (1995) und „Duality“ (1998).
Man merkt schon, auch in ihren etwas kryptischen, stark spirituell geprägten Aussagen hebt sich Lisa Gerrard deutlich von konventionellen Sängerinnen ab. Vor allem wenn es um ihre ureigene Disziplin, das Singen, geht, hebt Frau Gerrard in schwindelerregende Dimensionen ab.
„Wenn ich in den höchsten Tönen singe, fühle ich mich eins mit dem Universum, dann empfinde ich mich als Teil von allem. Und wenn du einmal diese Erfahrung gemacht hast, verlierst du sie nie wieder“, teilt Lisa bedeutungsschwanger mit. „Wenn ich einen Klang höre, empfinde ich das Bedürfnis, mit ihm zu kommunizieren. Ich muss aus dem Klang heraus kommunizieren oder von einem Ort aus, der mir nicht gehört. Da ist auch etwas Angst im Spiel. Sobald sich mir ein Klang nähert oder zwei Töne, dann muss ich sehr schnell darauf reagieren.“
Schon frühzeitig hat die passionierte Sängerin („Das Bedürfnis zu singen ist viel größer als das Bedürfnis, es nicht zu tun“) begonnen, ihre Solo-Karriere an den Start zu bringen, die sie äußerst vielgestaltig zu formen verstand. So ist das Solo-Debüt „The Mirror Pool“ vor allem durch die Orchester-Arrangements von John Bonnar aufgefallen, das Nachfolgewerk „Duality“ ist zusammen mit Pieter Bourke (Eden, Soma) entstanden, mit dem sie auch an den Soundtracks zu Michael Manns Filmen „The Insider“ und „Ali“ gearbeitet hat. Überhaupt hat die Welt der Filmmusik einen Narren an Lisa Gerrards außergewöhnlichen Stimmtalenten gefressen. Nachdem bereits so außergewöhnliche Sängerinnen wie Enya („Far And Away“, „Lord Of The Rings: The Fellowship Of The Ring“), Diamanda Galas („The Last Of England“, „The Serpent And The Rainbow“) und Emma Shaplin („Red Planet“) in Hollywood für neue Akzente sorgten, ist Lisa Gerrard spätestens seit der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Filmmusik-Superstar Hans Zimmer bei „Gladiator“ immer wieder auf interessanten Soundtracks wie „Layer Cake“, „Man On Fire“, „Tears Of The Sun“ oder „Salem’s Lot“ zu finden – abgesehen von kompletten Soundtracks wie „Whale Rider“ und „A Thousand Roads“.
Und wenn man Songs wie „See The Sun“ aus „Ali“, „Now We Are Free“ aus „Gladiator“ oder „Go Forward“ aus „Whale Rider“ hört, merkt man sogleich die besondere Intensität, die Lisa Gerrard mit ihrer Stimme im Zusammenspiel mit den eindringlichen Kompositionen zu erzeugen versteht. Das Schöne an „Lisa Gerrard“ ist, dass die geschickte Auswahl der Tracks – von Dead-Can-Dance-Tracks wie „Persephone“, „Indus“ und „The Promised Womb“ bis zu Soundtrack-Geschichten wie „Gladiator“, „Whale Rider“ und „Ali“ – den Eindruck einer sehr homogenen Einheit hinterlässt, eine Folge himmlisch schöner Musik …

Diskographie
1995 – “The Mirror Pool”
1998 – “Duality” mit Pieter Bourke
2004 – “Immortal Memory” mit Patrick Cassidy
2006 – “The Silver Tree”
2007 – „The Best of Lisa Gerrard“
2008 – “Farscape“ mit Klaus Schulze
2009 – „Black Opal“
2010 – „Departum“ mit Marcello De Francisci

Filmographie:
1998 – “Nadro“
1999 – „The 13th Warrior“ mit Graeme Revell (rejected)
1999 – “Insider“ mit Pieter Bourke
2000 – „Gladiator“ mit Hans Zimmer
2000 – „Mission: Impossible II“ mit Hans Zimmer
2001 – „Ali“ mit Pieter Bourke
2002 – „Whale Rider“
2003 – „Tränen der Sonne“ mit Hans Zimmer
2004 – „Salem's Lot” (TV mini-series) mit Patrick Cassidy und Christopher Gordon
2004 – „Man on Fire“ zusammen mit Harry Gregson-Williams und Hybrid
2005 – „Constantine“ (rejected)
2005 – „A Thousand Roads“ mit Jeff Rona
2005 – „Fateless“ mit Ennio Morricone
2008 – „Ichi - Die blinde Schwertkämpferin“ mit Michael Edwards
2009 – „Balibo“

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