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Dienstag, 1. März 2016

DIE 6. LANGE NACHT DER FILMMUSIK 04./05.03.2016 - PARENTHOOD Special

Als „Friday Night Lights“-Drehbuchautor Jason Katims auf die Idee kam, aus der 1989 erschienenen Steve-Martin-Komödie „Parenthood“ eine Serie zu kreieren, hätte wohl niemand geahnt, dass die 2010 gestartete gleichnamige Fernsehserie es auf immerhin sechs Staffeln bringen würde. Für den Erfolg von „Parenthood“ waren nicht nur die Hollywood-Schwergewichte Ron Howard und Brian Gazer als ausführende Produzenten verantwortlich, sondern vor allem die starken Drehbücher und ein spielfreudiger Cast, der der Bravermann-Familie ein lebensnahes Gesicht zu verleihen verstand.

Die Bravermans sind eine amerikanische Großfamilie, deren Mittelpunkt noch immer das Haus der Eltern der vier erwachsenen Kinder darstellt. Natürlich hat jedes der Kinder seine Probleme mit der eigenen Familie. In der ersten Staffel muss sich, Adam (Peter Krause), der als kleiner Unternehmer erfolgreich ist, mit seiner Frau Kristina (Monica Potter) der erschütternden Diagnose stellen, dass ihr Sohn Max (Max Burkholder) unter dem Asperger-Syndrom leidet und eine ganz spezielle Betreuung braucht. Die fünfzehnjährige Tochter Haddie (Sarah Ramos) macht Adam vor allem wegen ihres Freundes zu schaffen. Die karrierebewusste Anwältin Julia (Erika Christensen) hat eher damit zu kämpfen, dass ihr Mann, der sich um Haushalt und die hochbegabte Tochter (Savannah Paige Rae) kümmert, offensichtlich auch von anderen Frauen begehrt wird.
Etwas unkonventionellere Lebenswege haben Sarah (Lauren Graham) und Crosby (Dax Shepard) eingeschlagen. Während Sarah nach einem chaotischen Leben mit einem Rockmusiker mit ihren Teenager-Kindern Amber (Mae Whitman) und Drew (Miles Heizer) wieder ins Haus ihrer Eltern zurückgezogen ist und sich ausgerechnet in Ambers jungen Lehrer verliebt, muss der kindsköpfige Crosby die Nachricht verdauen, dass er seit fünf Jahren Vater des Jungen Jabbar (Tyree Brown) ist.
Natürlich ist das plötzliche Vatersein ebenso mit Problemen verbunden wie die Erziehung von Teenagern, wie Adam und Sarah erfahren müssen … Aber auch in der Ehe ihrer Eltern kriselt es. Familien-Oberhaupt Zeek (Craig T. Nelson) hält mit seinen Ansichten über das Leben und der Erziehung von Kindern nie hinter den Berg und sorgt mit finanziellen Fehlinvestitionen und Affären für Zündstoff in der Ehe mit der warmherzigen Camille (Bonnie Bedelia).
In der zweiten Staffel hat Camille nach einer Affäre mit ihrem Kunstdozenten das Vertrauen ihres Mannes Zeek verloren. Dass seine Frau nun wieder einen Kurs bei ihrem Ex-Lover besuchen möchte, passt dem Braverman-Familienoberhaupt gar nicht in den Kram, was er in der Paartherapie entsprechend zum Ausdruck bringt. Aber auch ihre Kinder tragen sich mit allerlei Sorgen herum. Adam besorgt als leitender Angestellter eines Schuhproduzenten seiner Schwester Sarah ein Praktikum in der Design-Abteilung seiner Firma, wo sie sich in Adams Chef Gordon (William Baldwin) verguckt. Als dieser kurzerhand die Firma verkauft, ist nicht nur ihre kurze Liaison zu Ende, Adam muss nun auch um seinen Job bangen. An familiärer Front muss Adam mit seiner Frau Kristina nicht nur die Erziehung ihres am Asperger-Syndrom leidenden Sohn Max meistern, sondern auch die Beziehung ihrer 16-jährigen Tochter Haddie zu dem drei Jahre älteren trockenen Alkoholiker Alex (Michael B. Jordan) unterbinden. Musik-Produzent Crosby zieht mit Jasmine (Joy Bryant) und Sohnemann Jabbar in eine gemeinsame Wohnung und muss mühsam lernen, väterliche Verantwortung zu übernehmen und nebenbei eine Schulaufführung zu organisieren. Auch in der dritten Staffel geht es bei den Bravermanns weiterhin in jeder Beziehung turbulent zu: Die Ehe von Familienoberhaupt Zeek Braverman und Camille hat sich gerade wieder eingerenkt, da versetzt es Camille doch einen leichten Stich, als Zeek bei der Produktion eines Werbespots neue Lebensfreude gewinnt, während sie selbst nie etwas zu Ende gebracht hat.
Dramatischer gestalten sich nach wie vor die Probleme ihrer Kinder. Sarah sieht ihrem 40. Geburtstag nicht nur mit gemischten Gefühlen entgegen, sondern ist auch dabei, ihre Beziehung zu dem viel jüngeren Lehrer Mark Cyr (Jason Ritter) auf ein festeres Fundament zu stellen. Auf einmal ist sogar ein Baby im Gespräch. Davon ist vor allem Sarahs Sohn Drew wenig angetan, der dafür aber das Prickeln der ersten Liebe erleben darf. Seine Schwester Amber versucht dagegen, endlich auf eigenen Beinen zu stehen, doch der Job in einem Coffeeshop bringt zu wenig ein, um eine eigene Wohnung und das Auto finanzieren zu können. Da kommt ihr das Jobangebot ihrer Tochter Kristina in dem Wahlkampfteam des charismatischen Bob gerade recht. Derweil haben sich Kristinas Mann Adam und sein jüngerer Bruder Crosby mit einem Musikstudio selbstständig gemacht, das in vielerlei Hinsicht Furore macht. Julia Braverman-Graham und ihr Mann Joel Graham bemühen sich nach wie vor um ein Adoptivkind. Als Julia in ihrer Anwaltspraxis die junge und schwangere Kaffeeverkäuferin Zoe (Rosa Salazar) kennenlernt, die ihr Baby zur Adoption freigeben will, kommt ihr eine Idee …
Diese und andere turbulente Verwicklungen sind so komprimiert in die 18 Folgen gepackt, dass in keiner Minute Langeweile aufkommt. Dennoch nehmen sich die Drehbuchautoren die Zeit, die täglichen Herausforderungen, denen sich die Bravermanns stellen müssen, mit dem nötigen Ernst und Humor zu behandeln. Es ist einfach spannend zu beobachten, wie sich z.B. Sarahs Scheidungskinder Amber und Drew zu jungen Erwachsenen entwickeln und ihre Probleme selbst in den Griff zu bekommen versuchen. Ebenso unterhaltsam ist die Partnerschaft zwischen Crosby und Adam gestaltet, in die nicht nur eine äußerst attraktive Assistentin hineinfunkt, sondern auch ambitionierte Musiker und finanzstarke Übernahme-Interessenten.
Es geht um Träume und Wege, die eigene Zukunft zu gestalten, für sein Glück selbst verantwortlich zu sein und Probleme auch im Interesse des Familienfriedens zu lösen. Die stimmige Mischung aus Humor und Tiefsinnigkeit, die interessanten Geschichten, die jeden Bravermann umtreibt, die feinen Darstellerleistungen und der wie immer gut zusammengestellte Soundtrack mit der Mischung aus Singer-Songwriter-Perlen, Country, Acoustic Rock und Indie-Pop machen die dritte Staffel von „Parenthood“ so sehenswert, dass hoffentlich in bald mit der deutschen Veröffentlichung der 4. Staffel zur rechnen ist.
Playlist:
01. Lucy Schwartz - When We Were Young - 03:02
02. Beck - Stormbringer - 04:25
03. Eels - In My Dreams - 03:22
04. Angus & Julia Stone - Here We Go Again - 04:58
05. John Doe & Lucy Schwartz - Forever Young - 04:26
06. Bootstraps - Revel - 03:27
07. Lenka - The Show - 03:57
08. Fleetwood Mac - Albatross - 03:11
09. Junip - Don't Let It Pass - 03:57
10. Apparat - Escape - 05:46
11. The XX - Islands - 02:40
12. Greg Laswell - Off I Go - 04:18
13. Stars - Undertow - 04:12
14. Azure Ray - Don't Leave My Mind - 03:43
15. Alexi Murdoch - Through The Dark - 05:41

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